Bericht im Nordkurier vom 11.02.2014 von Ingmar Nehls:

John Lucas Zöllner ist ein fröhlicher und neugieriger Junge. Leider kann er sich kaum verständigen. Ein Computer soll ihm dabei helfen. Foto: Ingmar Nehls
Was Johnny von seiner Umwelt wahrnimmt, wissen die Erzieher der Neubrandenburger Kita Stolpersteinchen nicht genau. Ein Computer kann dem behinderten Jungen aber dabei helfen, sich mitzuteilen.
John Lucas Zöllner ist ein neugieriges Kerlchen.Wenn jemand mit einer Handtasche in die Neubrandenburger Kita Stolpersteinchen kommt, zeigt der Junge darauf, fährt mit seinem Rollstuhl dicht heran und prüft zufrieden den Tascheninhalt. „Er ist gern auf Achse. Manchmal ist er mit dem Rollstuhl schneller unterwegs, als uns lieb ist“, sagt Kita-Leiterin Ilonka Vigohl. John Lucas ist sehr früh zur Welt gekommen, zu früh. Der Fünfjährige, den alle Johnny nennen, kann nicht alleine laufen, die Arme nicht gut bewegen. Darum braucht er Hilfe beim Anziehen und beim Essen. Wenn er spricht, sind seine Worte ganz verwaschen. Es sind eigentlich nur Laute, die er von sich gibt. „Mit etwas Zeit versteht man ihn ein wenig“, sagt Erzieherin Andrea Purrmann.
Es ist unklar, was Johnny von seiner Umwelt wahrnimmt und was nicht. Immer wieder aber staunen die Erzieherinnen über den kleinen Jungen, der am liebsten zuschaut, wenn Ilonka Vigohl am Computer im Büro arbeitet. Bald bekommen Johnny und die anderen Kinder einen eigenen Computer. Der ist behindertengerecht gebaut mit spezieller Maus, Tastatur und einem Touch-Display. „Wir hoffen, über den Computer besser an ihn heranzukommen. Mit spezieller Software können wir dann herausbekommen, was er weiß“, sagt Ilonka Vigohl.
Möglich ist die Anschaffung durch eine großzügige Spende, die der Verein Kinderlachen von der ETL-Stiftung „Kinderträume“ bekommen hat. 5000 Euro haben die Vereinsvorsitzenden Michael Druse und Ursula Goldmann von Andrea Bruhn, die eine ETL-Steuerberatungskanzlei in Neubrandenburg leitet, überreicht bekommen.Viele dürften den Neubrandenburger Arzt und seinen Verein als Unterstützer eines Waisenhauses in Bangladesch kennen. Seit 2009 besucht Michael Druse jährlich die Einrichtung, wo 50 Kinder leben. Während eines Einsatzes für die Organisation „Ärzte für die Dritte Welt“ ist der Neubrandenburger auf das Waisenhaus aufmerksam geworden.